Kita-Plätze sind in aller Munde. Wenn es doch nur genug davon gäbe, dann würden auch all die qualifizierten Frauen beruflich durchstarten und sich in ihre Karrieren stürzen, so wie es die Männer tun. Doch liegt es wirklich nur daran, dass es nicht genug Kita-Plätze in Deutschland gibt? Oder sind Frauen einfach nicht bereit zu männlichen Konditionen ihr Leben zu führen? Immer wenn es um Karriere geht, dann geht es auch um die Frage, wie die Frauen ihre Kinder betreut kriegen. Im Beruf wird immer das Risiko des Ausfalls der Mütter durch die Krankheit der Kinder diskutiert. Was aber nicht diskutiert wird ist die Verantwortung der Männer in dem Ganzen Schauspiel. Denn die Kinder haben nicht nur Mütter, sie haben auch Väter. Es gibt statistische Erhebungen, die belegen, dass junge Väter mehr arbeiten als in der Zeit bevor sie Vater wurden und auch mehr, als ihre kinderlosen Kollegen. Woran das liegt? Kinder zu haben bedeutet in den ersten Jahren einen enormen physischen Stress. Kinder sind unselbständig und benötigen dauernd etwas, dass sie sich meistens in einem sagen wir nörgelndem Tonfall einfordern. Meistens wenn die Familie abends aufeinander trifft und die Kinder müde sind, ist die Situation am angespanntesten. Die Kinder quengeln, die Eltern sind vom Tag erschöpft, müssen aber weiterhin Leistung bringen, um für ihre Kinder da zu sein. Da machen es sich viele Väter leicht. Sie entgehen dieser Situation, in dem Sie wichtige Arbeitstermine vorschieben oder gar ihren Chef, der vermeintlich kein Einsehen hat, dass man jetzt Vater ist und darum früher nach Hause muss. Damit sind Frauen abends allein gelassen. Sie müssen sich in den Abendstunden um den Einkauf der Lebensmittel, das Essen der Familie und eventuell auch den Haushalt kümmern. An den Wochenenden bleibt dann das Besorgen weiterer Dinge, wie die Kleidung der Kinder, die zu schnell aus ihren Sachen rauswachsen, die Planung des Familienurlaubs, die Organisation der Kindergeburtstage, sowie Geschenke für die gesamte Familie, also auch für die Schwiegerfamilie. Männer klinken sich bei diesem Prozess meistens aus. Sie sind müde von der Arbeit und wenn die Frau Hilfe braucht, dann soll sie gefälligst sagen, was sie braucht oder die Aufgaben entsprechend verteilen. Also hat die Frau neben dem Job einen zweiten Vollzeit Management Job nur unbezahlt. Und nun wird von genau dieser Frau erwartet, dass sie Karriere wie ein Mann macht und die Familie noch zusätzlich unter den gleichen Hut bekommt. Karriere wie ein Mann machen bedeutet, dass man unnötig viel Zeit im Büro verplempert. Da die Arbeit und das Socializing in der Arbeit die meisten Männer schon voll ausfüllen, bleiben sie auch gerne mal 50 bis 60 Stunden die Woche im Büro. Frauen legen hier mehr Wert auf Familie und Freunde, also auf einen der Arbeitswelt fernen sozialen Kreis. Sie sind darum bereit maximal 40 Stunden die Woche in die Arbeit zu investieren, um auch den anderen Aufgaben im privaten Bereich gerecht zu werden. Da aber Männer es noch immer als wichtiger erachten 60 Stunden im Büro abzusitzen, statt die sinnvoll nutzbaren 40 Stunden inhaltlich voll zu füllen, wird es auch weiterhin wenige Frauen geben, die bereit sind unter diesen Bedingungen Karriere zu machen.

Was aber tun, wenn man als Frau, die unabhängig von ihrem Mann ihr Berufsleben mit den Kindern in vereinbaren will, die aber nicht bereit ist sich die Karriereleiter zu männlichen Konditionen wegen der Frauenquote hinaufschubsen zu lassen? Ich habe mir hierzu früher ein paar Gedanken gemacht und werde diese im Laufe der Zeit hier online stellen. Mein Appell ist aber schon mal: Bleibe Frau, denn wenn Du befördert wirst, dann nicht weil Du männliche Attribute erfüllst, sondern weil es einen Mann gibt, der dich um jeden Preis fördern will. Das ist auch schon die ganze Geheimzutat einer Karriere. Das und eine große Portion Zufall und Glück.