Ich habe vor einer weile im Süddeutsche Zeitung Magazin den Artikel „Ein Traum von Mann“ von anonym gelesen. Das war so ein bewegender, aufwühlender und nachdenklich stimmender Beitrag, dass ich dazu unbedingt meine Gedanken teilen wollte. Doch wann habe ich mich gefragt, wie politisch korrekt sind diese? Ecke ich damit als nicht schwuler Mann an? Und so habe ich diesen Blogbeitrag etwas hinausgeschoben. Aber ich glaube, dass ich ihn einfach in die Welt hinaus schicken will, da er mir ja doch keine Ruhe lässt.

Dieser Artikel befasste sich damit, wie sehr man auch als schwuler Mann, den Klischees unterliegt, mit denen wir aufwachsen. Wie sehr sein Männerbild, eben vom klassischen Rollenbild geprägt ist und sehr er darum bemüht ist, dieses zu erfüllen. Wie sehr er weiß, dass er schwul ist und wie er sich fühlt, aber dennoch anderen Schwulen gegenüber ähnliche Vorurteile empfindet, wie es sonst eigentlich nur Heteros passieren sollte, da diese eben nicht in den „schwulen Schuhen“ stecken. Diese Zerrissenheit war sehr verstörend, denn diese zeigte einfach, wie stark die Gesellschaft uns prägt und wie sehr wir uns aus den Augen verlieren können.

Eine für mich, als sehr logischen Menschen, interessante Info war, dass es wissenschaftliche Untersuchungen gibt, die darauf hindeuten, dass es eine gewisse Abhängigkeit besteht, zwischen dem Schwulsein und der Tatsache, wievielter Junge man von einer Mutter ist. Also wenn schon mehrere Jungs von einer Mutter geboren wurden, dann gib es eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass mit jedem weiteren Jungen dieser schwul sein könnte. Ich will diesen Punkt nicht verstanden wissen, als wissenschaftlich untermauert und als vorbeugende Maßnahme, für alle die ein Problem mit schwulen Kindern haben. Ich finde rein biologisch sehr plausibel. Auf diese Art sichert die Natur lediglich die Liebe und Zuneigung für die schwulen Männer, denn ein Mann kann schon mehrere Frauen parallel mit seinem Samen versorgen und für den Fortbestand der Menschheit sorgen, also reguliert sich die Natur selber und sorgt dafür, ein paar Männer dieses Bedürfnis ohne Frauen ausleben können und es damit zu keiner Überbevölkerung kommt. Ich finde rein rational diesen Gedanken sehr schön, denn damit ist es auch wissenschaftlich ein sehr natürlicher Umstand, dass Männer schwul sind. Ich würde es schön finden, wenn wir alle für unsere Söhne diesen Umstand stets im Hinterkopf haben und darum den Menschen die Liebe und den Respekt und die Daseinsberechtigung schenken können, die sie verdienen.

Ich hoffe sehr, dass ich mit diesem Beitrag niemanden verletzt habe, denn ich wollte genau das Gegenteil erreichen. Ich freue mich, dass wir in einer sehr bunten Welt leben.